Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, noch immer scheint es, als berührten die Wechseljahre ein Tabu. Seltsam verschämt sind die Reaktionen, sobald in Gesprächen das Thema Menopause aufkommt. Und wenn Frauen bei Ärztinnen und Ärzten nach Lösungen für ihre Beschwerden fragen, zucken diese oft mit den Schultern und sagen: „Da müssen Sie halt durch.“ Doch die Zeiten ändern sich: Eine neue emanzipatorische Bewegung rollt an, vergleichbar einem zweiten #MeToo. Frauen in den Wechseljahren fordern eine größere Sichtbarkeit und eine bessere Versorgung. Es ist höchste Zeit für einen modernen Blick, der sie nicht länger als unfruchtbare Mängelwesen betrachtet, sondern ihre Stärken sieht. Viele sind jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, zielstrebig und selbstbewusst wie nie. Und so sind vor allem in den sozialen Medien die Wechseljahre neuerdings laut, bunt und bestens vernetzt. Eine Art Schwesternschaft,…