Business Punk 05/2022

Abo gefällig? Hier entlang Was wohl mal aus uns wird? Ernst gemeinte Frage. Denn wir haben in den letzten Jahren aufgesogen, dass eine persönliche und berufliche Entwicklung in der Arbeitswelt wahrscheinlich nie so richtig zu Ende sein wird. Zahnärzte erfinden sich als singende Tiktok-Stars neu. Immobilienmaklerinnen kommen mit Nischen-Content auf größere Reichweiten als Profisport-Übertragungen. Und jederzeit kann man die Reißleine ziehen und sich per Bootcamp in sechs Wochen zum Coder ausbilden lassen – direkte Anschlussverwertung in der Wirtschaft fast garantiert. Wir überschreiten die magischen Grenzen von 30, 40 oder auch 50 Jahren, und es bieten sich uns enorme Möglichkeiten. Eine Karriere wird mehr und mehr zum individuellen Baukasten, aus dem man sich nach Bedarf bedienen kann. Wir haben ab Seite 32 sieben Thesen zusammengestellt, was in Zukunft da genau auf…

Die kommende Ausgabe des Clubs der Visionäre dreht sich um die eigenen vier Wände – jedenfalls wenn man dem Rat von Gast Dorothea Metasch gefolgt ist und tatsächlich eigenen Wohnraum erworben hat. Die Berlinerin hat mit 26 Homes eine Immobilien-Content-Plattform geschaffen und ordnet im Gespräch ein, warum der Start als Eigentümer so wichtig für die Zukunft ist. Wer es gerne etwas, nun, visionärer möchte, für den nimmt Metasch uns noch mit in die fernere Zukunft – Stichworte: sich selbst versorgende Hochhausbauten und schwimmende Städte. Schaut rein am 8. Oktober um 10:30 Uhr auf ntv!…

Mag der Flughafen BER für größtmöglichen Spott gesorgt haben – nun ist er jedenfalls da. Und die Welt kann die nächsten Vorhaben angehen: etwa die Erschließung der großen, leer stehenden Flächen zwischen Airport und Hauptstadt. Der Düsseldorfer Projektentwickler Alfons & Alfreda hat dazu neulich Testa vorgestellt, ein „Quartier, das der Zukunftsvision eines nachhaltigen und modernen Arbeitsumfeldes entspricht“. Auf einer Fläche von über 45 000 Quadratmetern sollen Grünanlagen, drei Bürogebäude und ein Hotelkomplex entstehen. Dazu Gastronomie, Nahversorgung und Fitnessstudio inmitten von Wald und Heide. Die Fassade des Projekts besteht aus über einer Million recycelten Ziegelsteinen („testa“ ist Lateinisch für Ziegelstein, holen wir gerade Mittelstufenwissen nach). Gut in Zeiten explodierender Energiekosten: Durch Wärmepumpen, Fotovoltaik, Abwasserwärmerückgewinnung und Solarfassaden wird komplett auf fossile Energieträger verzichtet.…

Herr von Buttlar, was zeichnet das „grüne Jahrzehnt“, das Sie in Ihrem Buch beschreiben, in der jungen Wirtschaft aus? Für die junge Generation bedeutet es Aufbruch und Chancen – endlich passiert etwas. Sie wollen dabei sein, mitgestalten, unsere Wirtschaft umbauen. Wir erleben seit einigen Jahren eine grüne Gründerzeit! Bei Startups wird ganz ohne Nachhaltigkeitsgedanken eigentlich gar nicht mehr gegründet. Ja, aber auch die wollen Geld verdienen. Trotzdem ist der nächste Lieferdienst nicht mehr unbedingt der heiße Scheiß. Ich glaube ja, dass Gorillas schon ein Anachronismus ist. Es geht nicht mehr darum, die Welt zu erobern, es geht vielen darum, die Welt zu verändern und zu verbessern. Wie sehen dagegen in der etablierten Wirtschaft die großen Transformationsprozesse aus? Auch Konzernen wie BASF, Volkswagen und Thyssenkrupp ist bewusst, dass sie etwas tun…

Willkommen an Bord! Ich nehme euch heute mit auf eine Rundfahrt. Na gut: keine richtige Hafenrundfahrt – aber eine Fahrt, auf der es mit Worten rundgeht. He lücht erzählt euch nämlich von ihrem ersten Job als Schiffsführerin im Hamburger Hafen. Moment, „He lücht“? Tja. Da lernt ihr gleich die erste Vokabel – das ist nämlich die Hamburger Bezeichnung für eine Barkassenführerin. Also: Backbord sehen wir direkt eine große Portion Selbstbewusstsein. Als Schiffsführerin geht es im Hamburger Hafen tatsächlich genauso um das Anschreien wildfremder Menschen wie um das Fahren eines Schiffes. Wichtig war es natürlich immer, ordentlich laut zu krakeelen, um den Mann mit dem Akkordeon an der Hafenkante und die Motoren der Fähren zu übertönen. Das kostete Überwindung – ist quasi wie die ersten Cold Calls (nur ohne das Schreien).…

FEATURING THOMAS HEINEVETTER, MITGRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER DER MANAGEMENTBERATUNG KOBALTBLAU HERAUSFORDERUNG: MIT ANFANG 30 HATTE ICH DIE VERANTWORTUNG FÜR EINEN ANGEBOTSPITCH FÜR EINE ÖFFENTLICHE INSTITUTION IN BRÜSSEL. 200 SEITEN, DIE UNSER GESCHÄFTSFÜH- RER ALLE PERSÖNLICH ABZEICHNEN MUSSTE, ZWEIFACH AUSGEFERTIGT. BEIM POTENZIELLEN AUFTRAGGEBER GAB ES EINEN ZENTRALEN ANSPRECHPARTNER, DER MIR FEEDBACK FÜR ANSÄTZE GAB. ER FAND IMMER ALLES SUPER. JUNG, WIE ICH WAR, DACHTE ICH: DA HOLST DU DIE MILLIONEN! DANN KAM DER GROSSE TAG. WIR FUHREN MIT DEM AUTO NACH BELGIEN. UNSER GESCHÄFTSFÜHRER HATTE SICH EXTRA DEN GANZEN TAG FREIGEHALTEN. AM STEUER SASS MEIN DIREKTER VORGESETZTER, ICH AUF DER RÜCKBANK. EIN RAUM MIT 20 LEUTEN, DIE AUF MICH SCHAUTEN. UND DIE ALLE NEGATIV VON DER ORGANISATIONSVERÄNDERUNG BETROFFEN GEWESEN WÄREN, MIT AUSNAHME DES ANSPRECHPARTNERS, DER IMMER JA GESAGT HATTE. ABER WIE ICH…