Als Journalist beginnt die Versteinerung, wenn man sich irgendwann selbst zitiert: „Wie ich bereits 2012 geschrieben habe …“ Oder: „Schon 2009 habe ich gewarnt …“ Ich habe das immer vermieden – nicht, weil ich meist falschlag.
Sondern weil ich es peinlich finde. Mir ist allenfalls unterlaufen, was Helmut Kohl passierte, als seine alte Neujahrsansprache ausgestrahlt wurde (was zunächst keinem auffiel). Kann sein, dass da was zweimal lief. Das liegt auch an der Verdichtung des Alltags: Als ich zwischenzeitlich zwei Podcasts betrieb und noch eine Kolumne bei den Kollegen des „Stern“ übernahm, gab es Tage, da dachte ich über meine Gedanken nach: Hatte ich das schon geschrieben, oder wollte ich es nur schreiben? Einmal habe ich tatsächlich geträumt, ich würde etwas schreiben – und suchte dann im Archiv, ob ich es nur geträumt hatte. So, falls Sie noch lesen und nicht längst beim Inhaltsverzeichnis sind – hier der Gedanke, auf den ich hinauswill: In diesem Jahr habe ich mir ausnahmsweise den Spaß gemacht, in mein Editorial von vor zwölf…