EDITORIAL
Finanzkrise, Euroschuldenkrise, Flüchtlingskrise, Coronakrise – und nun noch ein großer Krieg in Europa. Bisschen viel für ein langes Jahrzehnt, kaum Verschnaufpausen. Der Kampf gegen diese Krisen wurde mitunter als „Menschheitsaufgabe“ oder „Jahrhundertaufgabe“ betitelt, und in diesen rhetorischen Kalibern waren Megaprobleme wie der Klimawandel nicht einmal drin. Passiert zu viel, oder beschwören wir zu viel? Zumindest hatte ich gehofft, dass nach zwei Jahren zwischen Lockdowns und Ausnahmezustand die Welt nach vorn blicken und sich erholen kann. Unsere Regierung, die Wirtschaft, ja das ganze Land waren gepolt auf Neuanfang. Wir hatten Sehnsucht nach: Normalität. War nicht gerade noch Aufbruch, Ampelflimmern, mehr Fortschritt wagen? Stattdessen ein Krieg, der uns noch mal anders erschüttert als eine Pandemie, als eine Finanzkrise sowieso. Statt in die Zukunft zu schauen, schauen wir in einen Abgrund, und es ist der…