In großen Krisen treiben uns Ängste und Sorgen, viele schalten in den Überlebensmodus. Unser Gehirn rattert, entwirft im besten Fall Szenarien, wie es weitergeht. Aber häufig machen wir auch zwei Fehler.
Wir schreiben die Krise und ihre Wirkungen fort, als gäbe es keine Besserung und Veränderung. Und wir vergessen oder verdrängen andere große Trends und Kräfte, die ebenfalls weiterwirken. Beginnen wir mit dem ersten Denkfehler: „Du sollst nicht extrapolieren!“ Diesen Rat, erzählte mir vor Kurzem eine erfahrene Aufsichtsrätin, habe sie einmal von einem Kollegen bekommen. In Krisen ist das Ende schwer vorstellbar, also schreiben wir sie fort. Dabei können sich Voraussetzungen ändern, Lagen verschieben, Unternehmen anpassen – überhaupt sollte man die Anpassungsfähigkeit nicht unterschätzen. Das Geschrei ist jeden Tag laut, der Alltag der Anpassung wird still erledigt. Was bedeutet das in dieser Krise? Wir können uns derzeit nicht nur einen Frieden schwer vorstellen – zumal es überall heißt, dass die Welt vor dem Krieg für immer untergegangen sei. Auch ein Leben mit einer…