EDITORIAL
Wenn ich wüsste, wie es weitergeht, würde ich nicht hier schreiben, sondern wäre ein Guru und reicher Mann. Was wie eine Kapitulation klingt, ist die Ehrlichkeit, die wir nun brauchen: Wir alle können gerade unsere Prognosen in die Tonne schmeißen, müssen Ziele überdenken, setzen unser Weltbild neu zusammen: Es ist eine Welt, in der Italien ein Sperrgebiet ist, Messen eine Gefahr für die Allgemeinheit sind und der wichtigste Rat lautet, sich die Hände zu waschen. Wir erleben Tage, die wie erfunden wirken, als würden Roland Emmerich und James Cameron morgens den lieben Gott beraten. Man könnte meinen, die Welt habe den Verstand verloren. Fangen wir mit dem Naheliegenden an: Ist das alles Wahnsinn, Übertreibung, Panik? Geschürt von Medien und sozialen Netzwerken? Es wäre fatal, die Corona-Krise auf einen Medienhype zu reduzieren, selbst wenn…
