essen&trinken 12/2022

„ Mein Lie blingsrezept dieser Ausgabe finden Sie auf Seite 34/35“ Liebe Leserin, lieber Leser, das Schweizer Raclette ist eine so wundervolle und gesellige Angelegenheit, dass sie sogar den Weg in die Weltliteratur gefunden hat. Asterix und Obelix* sind bei Feistus Raclettus zu einem dieser herrlichen Käseessen eingeladen und werden erst einmal mit den Regeln vertraut gemacht: Wer sein Brotstück im geschmolzenen, mit Schnaps getränkten Käse verliert, kriegt zur Strafe fünf Stockhiebe, beim zweiten Mal 20 Peitschenhiebe, und beim dritten Mal muss er mit Gewichten an den Füßen in den Lacus Lemanus, den Genfer See. Den Römer Gaius Infarctus ereilt dieses Schicksal, Asterix und Obelix retten ihn aber wie könnte es anders sein. Was Feistus Raclettus seinen Gästen serviert, erinnert zwar eher an Käsefondue, wir haben uns in dieser Ausgabe aber strikt an…

Kein Schälen, kein umständliches Zerteilen oder Entkernen - die Kumquat ist die Zitrusfrucht für Faule, einfach happs und weg. Lange hielt man die nur wenige Zentimeter großen, ovalen Früchtchen, die aus China stammen und erst Mitte des 19. Jahrhunderts den Weg nach Europa fanden, für reine Zierde. Heute wissen wir es besser. Die dekorativen Qualitäten der Kumquats sind zwar nach wie vor unbestritten, wir schätzen jedoch vor allem ihr intensives Zitrusaroma, das herb, süß und säuerlich zugleich ist. Während der Saison von November bis April kann man die zierlichen Zwergorangen roh als Vitamin-C-reichen Snack in Müsli, Obstsalat oder Bowle genießen, wo sie nebenbei für goldene Glanzlichter sorgen. Aber auch gekocht in Schute, Kompott und Marmeladen bringen Quatschs Zitrus-Fans zum Schwärmen. Am besten soll sich das Aroma der Minis übrigens entfalten,…

* EINFACH, GUT VORZUBEREITEN Für 4 Portionen KUMQUATS-KOMPOTT • 250 g Kumquats • ½ Vanilleschote • 1 El Zucker • 200 ml weißer Portwein • 200 ml Orangensaft • 2 Sternanis • 1 Zimtstange (6 cm Länge) • 1 Tl Speisestärke SCHOKOLADEN-CRÊPES • 2 Eier (Kl. M) • 240 ml Milch • 130 g Mehl • 2 El Zucker • 2 El Kakaopulver • 1 TI Vanillezucker • 2 El Maiskeimöl • 4 Stiele Zitronenmelisse • 1 El Puderzucker Außerdem: kleine beschichtete Pfanne (15 cm Ø) 1. Für das Kumquats-Kompott Kumquats heiß waschen, trocken reiben und in 5 mm dicke Scheiben schneiden. Vanilleschote längs halbieren, das Mark herauskratzen. 2. Zucker in einer Pfanne goldbraun karamellisieren lassen, mit Portwein ablöschen und stark einkochen lassen. Orangensaft, Vanilleschote, Vanillemark, Sternanis und Zimtstange zugeben, aufkochen und bei mittlerer Hitze offen 10…

Man kann sich seine Eltern nicht aussuchen. Da haben die Hühner auf dem Bauckhof Glück gehabt - zumindest die, die zur Zweinutzungsrasse gehören: Henne und Hahn werden unter guten Bedingungen gehalten, es gibt kein Kükentöten, keine In-Ovo-Selektion. Denn bei Zweinutzungsrassen legen Hennen genug Eier, und Henne wie Hahn liefern genug Fleisch. Solche Rassen sind selten geworden, werden aber heute nachgezüchtet, damit Landwirte wieder eigene Zuchtlinien aufbauen können. Gute Sache! Bauckhof bietet diese von Demeter zertifizierten Eier im 500-g-Karton an. In ausgewählten BioLäden, ca. 9 Euro, www.das-oekohuhn.de;www.bauckhof.de…

Nicht einfach nur scharf, sondern herrlich habanerofruchtig schmeckt die Chilisauce „Devil's Kitchen”. Feuriger Spaß für alle, dies gern heiß mögen. Von Pana+Laza, 100 ml. 6.50 Euro www.panalaza.de Himmlische Süße Es begann vor 70 Jahren mit Waffeln. Seither stellt das italienische Unternehmen Babbi hochwertige Süßigkeiten in italienischer Handwerkstradition her. Nicht nur die Waffelklassiker „Viennesi”, auch köstlichknackige „Gemme“, wahlweise mit Pistazie in weißer Schokolade oder Piemonteser Haselnuss in Milchschokolade. 100 g, 7,80 Euro, www.babbi.com…

Ich liebe so ziemlich alles an Weihnachten. Die ausschweifenden Familienfeiern, den großzügigen Einsatz von raffiniertem Zucker, die kitschige Dauerbeschallung im Radio. Eine Frage erweckt jedoch innerhalb von Sekunden den miesepetrigen Zyniker in mir: „Wollen wir noch auf ein, zwei Glühwein über den Weihnachtsmarkt gehen?“ Schon bei der bloßen Erwähnung dieses weihnachtlichen Nicht-Getränks verfinstert sich meine Miene. Ich fühle mich wie der Grinch aus dem amerikanischen Märchen. Statt Geschenke zu klauen, setze ich zu sterbenslangweiligen Monologen an, etwa über das ausbeuterische System der industriellen Weinproduktion, undeklarierte Zusatzstoffe und die Toxizität bestimmter Fuselalkohole. Ein grauenhafter Charakterzug. In diesem Jahr wird alles anders, ich bin es meinem Umfeld schuldig - und mir selbst. Voller Inbrunst werde ich nicht nur einen Pott des sirupartigen WeinImitats bestellen. Ich werde die wenigen Sekunden auskosten, in denen das zugrunde…