stern 01/2023

Der Mensch muss sich selbst aufmuntern – und wir haben auch Grund dazu“ „Frohes neues Jahr“? Darf man das eigentlich noch wünschen? Wir haben es einander am Ende des Jahres 2019 gewünscht, am Ende von 2020, von 2021. Und jedes Mal folgte kein gutes Jahr, erst kam Corona, Teil 1, dann Corona, Teil 2. Dieses Jahr mussten wir uns wieder an den Krieg gewöhnen, an eine Energiekrise, an hohe Inflation. Fast bange fragt man sich: Was soll da 2023 Frohes kommen? Ich werde wieder ein frohes neues Jahr wünschen. Der Mensch, das einzige Geschöpf, das von seinem sicheren Tod weiß, muss sich immer wieder selbst aufmuntern. Glücklicherweise gibt es aber auch Grund dazu, macht man sich die Mühe, genauer hinzuschauen. Nehmen Sie nur das ganze Gerede vom angeblichen Sieg der bösen Männer…

EDITORIAL Der Mensch muss sich selbst aufmuntern – und wir haben auch Grund dazu“ „Frohes neues Jahr“? Darf man das eigentlich noch wünschen? Wir haben es einander am Ende des Jahres 2019 gewünscht, am Ende von 2020, von 2021. Und jedes Mal folgte kein gutes Jahr, erst kam Corona, Teil 1, dann Corona, Teil 2. Dieses Jahr mussten wir uns wieder an den Krieg gewöhnen, an eine Energiekrise, an hohe Inflation. Fast bange fragt man sich: Was soll da 2023 Frohes kommen? Ich werde wieder ein frohes neues Jahr wünschen. Der Mensch, das einzige Geschöpf, das von seinem sicheren Tod weiß, muss sich immer wieder selbst aufmuntern. Glücklicherweise gibt es aber auch Grund dazu, macht man sich die Mühe, genauer hinzuschauen. Nehmen Sie nur das ganze Gerede vom angeblichen Sieg…

Ich bekenne mich zur Wirklichkeit. Und dazu, dass der Mensch für den Weltfrieden und einen erfolgreichen Umweltschutz allein verantwortlich ist. Gisbert Zalich, Bremen REDE UND ANTWORT Liebe stern-Redaktion, warum verblasst auf Ihren Titelseiten der Schriftzug „stern“ immer häufiger? Er wurde zuletzt stets sehr durchscheinend gedruckt. Ist das eine Form der Selbstkritik? Lassen Sie das Wort an dieser Stelle doch einfach weg. Es wissen eh alle, wofür das Logo steht. Martin Petersen, Schleswig Sehr geehrter Herr Petersen, eine interessante Beobachtung, die Sie da machen. Und nein, wir wollen uns mit der Gestaltung des Covers nicht selbst kritisieren. Es ist einfach so: Das stern-Logo ist in Verbindung mit dem Schriftzug enorm wuchtig – und greift mitunter sehr stark ins Cover-Motiv ein. Der Vorteil der blassen Schriftmarke ist, dass wir flexibler layouten können. Dennoch gehört der Schriftzug zum…

Ich bekenne mich zur Wirklichkeit. Und dazu, dass der Mensch für den Weltfrieden und einen erfolgreichen Umweltschutz allein verantwortlich ist. Gisbert Zalich, Bremen REDE UND ANTWORT Liebe stern-Redaktion, warum verblasst auf Ihren Titelseiten der Schriftzug „stern“ immer häufiger? Er wurde zuletzt stets sehr durchscheinend gedruckt. Ist das eine Form der Selbstkritik? Lassen Sie das Wort an dieser Stelle doch einfach weg. Es wissen eh alle, wofür das Logo steht. Martin Petersen, Schleswig Sehr geehrter Herr Petersen, eine interessante Beobachtung, die Sie da machen. Und nein, wir wollen uns mit der Gestaltung des Covers nicht selbst kritisieren. Es ist einfach so: Das stern-Logo ist in Verbindung mit dem Schriftzug enorm wuchtig – und greift mitunter sehr stark ins Cover-Motiv ein. Der Vorteil der blassen Schriftmarke ist, dass wir flexibler layouten können.…

AFGHANISTAN UM GOTTES WILLEN Ma scha’ Allah – wörtlich: Was Gott will – steht in geschwungenen Lettern über der Tafel des Klassenzimmers in Kabul, wo eine Lehrerin Schulbücher ordnet. Der Satz kann Gottergebenheit ausdrücken, aber auch staunende Freude über göttlichen Segen, etwa wenn ein Kind gesund zur Welt kommt oder eine Schülerin gute Noten nach Hause bringt. Auf die Nachricht, welche die Welt diese Woche aus Afghanistan erreichte, passt keine seiner Bedeutungen: Die Taliban verbieten Frauen ab sofort den Besuch von Universitäten. Jenseits der Grundschule sind den Afghaninnen damit alle Bildungswege versperrt. MEXIKO/USA GRENZERFAHRUNG Tränen der Verzweiflung laufen der kleinen Sharool übers Gesicht. Die Vierjährige hat mit ihrer Mutter und zwei weiteren Geschwistern eine dreimonatige Odyssee von Venezuela durch Mittelamerika bis ins mexikanische Ciudad Juarez hinter sich. Als das Foto entstand, hatte die Familie gerade…

UKRAINEKRIEG Kommt es zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen? Der Krieg wird noch lange dauern, auch wenn die Kampfhandlungen nicht immer mit gleich hoher Intensität geführt werden. Ein Waffenstillstand würde Russland nutzen, um seine Armee neu aufzustellen, deswegen wird sich Kiew darauf nicht einlassen. Die westlichen Sanktionen haben bisher nicht zu einem Absturz der russischen Wirtschaft geführt, Moskau hat auch immer noch genug Raketen, um ukrainische Städte in Schutt und Asche zu legen. Präsident Wladimir Putin glaubt deswegen, dass er die Ukraine in einem Zermürbungskrieg brechen kann. Für seinen Machterhalt ist ein langer, wenn auch verlustreicher Krieg besser als ein schneller Frieden, nach dem er seinen Misserfolg rechtfertigen müsste. Auch die Ukrainer sind nicht bereit, mit Moskau zu verhandeln, solange Teile ihres Landes von der russischen Armee besetzt sind. Die USA stärkten Präsident…