stern 02/2023

In welchem (Ausnahme-)Zustand hat der Ausnahme-Theologe Ratzinger seine Kirche hinterlassen?“ Wann immer ich nach Rom darf, zieht es mich zu ihr: einer Statue, so fließend, so leicht, so weich, dass nichts an Marmor erinnert, sondern alles an Menschlichkeit. Die Pietà von Michelangelo, bestellt als schönste Statue Roms und geliefert als schönste Statue aller Zeiten, macht glücklich, weil sie ausstellt, was der Mensch erschaffen kann – und ist doch zutiefst morbide, immerhin sehen wir einen Leichnam: den von Jesus Christus, auf den Knien seiner Mutter Maria. An die Pietà musste ich denken, als ich die Bil der vom aufgebahrten deutschen Papst Benedikt XVI. in Rom sah. Die Inszenierung des Todes ge hört zum Mythos des Papsttums, Johannes Paul II. hatte sich im Amt zu Tode ge quält, er wollte der Welt zeigen: Dies…

EDITORIAL In welchem (Ausnahme-)Zustand hat der Ausnahme-Theologe Ratzinger seine Kirche hinterlassen?“ Wann immer ich nach Rom darf, zieht es mich zu ihr: einer Statue, so fließend, so leicht, so weich, dass nichts an Marmor erinnert, sondern alles an Menschlichkeit. Die Pietà von Michelangelo, bestellt als schönste Statue Roms und geliefert als schönste Statue aller Zeiten, macht glücklich, weil sie ausstellt, was der Mensch erschaffen kann – und ist doch zutiefst morbide, immerhin sehen wir einen Leichnam: den von Jesus Christus, auf den Knien seiner Mutter Maria. An die Pietà musste ich denken, als ich die Bil der vom aufgebahrten deutschen Papst Benedikt XVI. in Rom sah. Die Inszenierung des Todes ge hört zum Mythos des Papsttums, Johannes Paul II. hatte sich im Amt zu Tode ge quält, er wollte der…

Wir sollten den Winter genießen, solange es ihn noch gibt. Auch in Krisenzeiten ist es wichtig, sich kleine Auszeiten zu nehmen. Rainer Steffens, Berlin Ihre Meinung interessiert uns! In sozialen Medien: facebook.com/stern Per E-Mail: briefe@stern.de Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen und auch elektronisch zu veröffentlichen. Bitte geben Sie Namen und Anschrift an. stern Nr. 1/2023, „Rein in den Winter!“ – Tipps für Ausflüge und Kurzreisen Lohnende Ziele in der Nähe Ausflüge und Kurzreisen? Für mich führt die Unterzeile des Titels in die Irre. Will man auf Flugreisen verzichten, lassen sich viele der von Ihnen vorgeschlagenen Reiseziele kaum in einem Kurzurlaub erreichen. Dabei liegen reizvolle Orte direkt vor unserer Haustür, etwa in Harz, Spessart, Odenwald oder Eifel. Diese und ähnliche Ziele vermisse ich in Ihrem Artikel.…

Wir sollten den Winter genießen, solange es ihn noch gibt. Auch in Krisenzeiten ist es wichtig, sich kleine Auszeiten zu nehmen. Rainer Steffens, Berlin Ihre Meinung interessiert uns! In sozialen Medien: facebook.com/stern Per E-Mail: briefe@stern.de Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen und auch elektronisch zu veröffentlichen. Bitte geben Sie Namen und Anschrift an. stern Nr. 1/2023, „Rein in den Winter!“ – Tipps für Ausflüge und Kurzreisen Lohnende Ziele in der Nähe Ausflüge und Kurzreisen? Für mich führt die Unterzeile des Titels in die Irre. Will man auf Flugreisen verzichten, lassen sich viele der von Ihnen vorgeschlagenen Reiseziele kaum in einem Kurzurlaub erreichen. Dabei liegen reizvolle Orte direkt vor unserer Haustür, etwa in Harz, Spessart, Odenwald oder Eifel. Diese und ähnliche Ziele vermisse ich in Ihrem Artikel. Vielleicht eine Idee für eine Fortsetzung? Horst Blumenthal, Frankfurt am Main stern…

VATIKAN ABSCHIED IN ROT Manche wollten für den Toten beten, andere nur ein Selfie schießen. Seit am vergangenen Montag der Leichnam Benedikts XVI. in der Petersbasilika für drei Tage aufgebahrt wurde, riss der Strom derer nicht ab, die am Katafalk vorbeizogen. Rund 40 000 kamen schon in den ersten Stunden. Die vatikanischen Zeremonienmeister mussten eine heikle Balance wahren. Benedikt sollte zwar die Ehre zuteil werden, die ihm als früherem Papst zusteht. Daher das Gewand im pontifikalen Purpur. Doch musste in den Symbolen und Riten spürbar bleiben, dass mit Franziskus seit fast zehn Jahren ein anderer Papst im Amt ist. BERLIN UNTER FEUER Angriff auf die Staatsmacht: Viele Hauptstadt-Polizisten und -Feuerwehrleute hatten in der Neujahrsnacht keinen Grund zu feiern: Randalierer bewarfen sie mit Böllern, beschossen sie mit Feuerwerksraketen oder ballerten mit Schreckschusspistolen. Die Polizei zählte 18,…

VATIKAN ABSCHIED IN ROT Manche wollten für den Toten beten, andere nur ein Selfie schießen. Seit am vergangenen Montag der Leichnam Benedikts XVI. in der Petersbasilika für drei Tage aufgebahrt wurde, riss der Strom derer nicht ab, die am Katafalk vorbeizogen. Rund 40 000 kamen schon in den ersten Stunden. Die vatikanischen Zeremonienmeister mussten eine heikle Balance wahren. Benedikt sollte zwar die Ehre zuteil werden, die ihm als früherem Papst zusteht. Daher das Gewand im pontifikalen Purpur. Doch musste in den Symbolen und Riten spürbar bleiben, dass mit Franziskus seit fast zehn Jahren ein anderer Papst im Amt ist. BERLIN UNTER FEUER Angriff auf die Staatsmacht: Viele Hauptstadt-Polizisten und -Feuerwehrleute hatten in der Neujahrsnacht keinen Grund zu feiern: Randalierer bewarfen sie mit Böllern, beschossen sie mit Feuerwerksraketen oder ballerten mit…