Liebe Leserin, lieber Leser!
Der „Zeit“-Kolumnist Tillmann Prüfer hat gerade einen ziemlich lustigen (und ziemlich wehmütigen) Text darüber geschrieben, dass es üblich geworden sei, jeder Bewerbung ein Motivationsschreiben hinzuzufügen, und sei es für einen Aushilfsjob – und damit so zu tun, als sei es schon immer ein Lebenstraum gewesen, etwa Dämmgummi-Granulat in große Schmelzöfen zu schippen. Prüfers Zeilen kommen mir in den Sinn, da ich mich nun zum ersten Mal an dieser Stelle als neuer Chefredakteur des stern an Sie wende. Denn mein Impuls ist zu schreiben, dass sich für mich mit dieser Aufgabe ein Lebenstraum erfülle. Darf man das, Prüfers Kolumne im Kopf, noch schreiben? Ich finde ja, denn es stimmt nun mal. Wir Medienschaffenden neigen immer dazu, uns viel zu wichtig zu nehmen. Trägt man einen Titel wie Chefredakteur, der in den…