stern 31/2022

EDITORIAL Als Jack Nicholson am Ende von „Chinatown“ – diesem düster-grandiosen Film über Korruption, über Macht und deren Missbrauch – so richtig mit dem Schurken aufräumen will, da stoppt ihn ein Freund und sagt ihm: „Lass es, Jake, es ist Chinatown.“ Als Herbert Diess, einst BMW-Topmanager, 2015 zu Volkswagen wechselte, soll ihm der damalige Konzernboss Martin Winterkorn (der bald über Diesel-Tricksereien stolperte) gesagt haben: „Du kannst alles ändern, Herbert, aber Wolfsburg nicht.“ Und so lesen sich manche Berichte zur Ablösung von Herbert Diess als VW-Vorstandschef nicht wie eine nüchterne Unternehmensnachricht, sondern wie ein dramatischer Bericht zur Lage der Nation. War da einer zum Scheitern verdammt, der den Moloch Volkswagen zu Tesla machen wollte, der 90 Milliarden in die E-Mobilität pumpen wollte, der einfach hinterfragte, warum die Lieferung einer Kanne Kaffee…

Als Jack Nicholson am Ende von „Chinatown“ – diesem düster-grandiosen Film über Korruption, über Macht und deren Missbrauch – so richtig mit dem Schurken aufräumen will, da stoppt ihn ein Freund und sagt ihm: „Lass es, Jake, es ist Chinatown.“ Als Herbert Diess, einst BMW-Topmanager, 2015 zu Volkswagen wechselte, soll ihm der damalige Konzernboss Martin Winterkorn (der bald über Diesel-Tricksereien stolperte) gesagt haben: „Du kannst alles ändern, Herbert, aber Wolfsburg nicht.“ Und so lesen sich manche Berichte zur Ablösung von Herbert Diess als VW-Vorstandschef nicht wie eine nüchterne Unternehmensnachricht, sondern wie ein dramatischer Bericht zur Lage der Nation. War da einer zum Scheitern verdammt, der den Moloch Volkswagen zu Tesla machen wollte, der 90 Milliarden in die E-Mobilität pumpen wollte, der einfach hinterfragte, warum die Lieferung einer Kanne Kaffee an den Konferenztisch…

Ihre Meinung interessiert uns! In sozialen Medien: facebook.com/stern Per E-Mail: briefe@stern.de Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen und auch elektronisch zu veröffentlichen. Bitte geben Sie Namen und Anschrift an. stern Nr. 30, „Wer stoppt Trump?“ – der Ex-Präsident will zurück ins Amt Herrschaft der Reichen Trump hat in Putin ein großes Vorbild. Dieser hat in Russland das, was er in den USA gern erreichen würde, nämlich ein Oligarchentum, das die Korruption so vorantreibt, dass sie vor allem den oberen Zehntausend nützt. Das Absurde ist, dass die Trump-Fans aus den unteren Schichten, die ihn womöglich ins Präsidentenamt bringen könnten, nie und nimmer auch nur ansatzweise davon profitieren werden. Helmut Ester, Neuenstadt Trump als Chance Während die linken Medien ständig versuchen, den weißen Bürgern und Männern eine Schuld einzureden, darf man als weißer Mann bei Donald Trump so sein,…

Geschichten rund um die Ostsee Von Kiel bis Sankt Petersburg, von der Danziger Bucht bis zum Bottnischen Meerbusen: An zehn Schauplätzen rund um die Ostsee haben unsere Reporter Menschen durch einen Juli-Tag begleitet. Manche erlebten heitere Sommergeschichten, andere erfuhren von dramatischen Schicksalen. Einer wurde von der russischen Polizei abgeführt – weil er in einer Marinekirche unzulässige Fragen gestellt habe. Nach zwei Stunden Verhör durfte er zurück ans Meer. (Seite 84) FOTOS: MAX ARENS/STERN; PHILIPP SPALEK/STERN; MACIEJ MOSKWA/STERN; MADS JOAKIM RIMER RASMUSSEN/STERN; JONAS WRESCH/STERN; BENAS GERDZIUNAS/STERN; RUNE WEICHERT/STERN…

Ihre Meinung interessiert uns! In sozialen Medien: facebook.com/stern Per E-Mail: briefe@stern.de Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen und auch elektronisch zu veröffentlichen. Bitte geben Sie Namen und Anschrift an. stern Nr. 30, „Wer stoppt Trump?“ – der Ex-Präsident will zurück ins Amt Herrschaft der Reichen Trump hat in Putin ein großes Vorbild. Dieser hat in Russland das, was er in den USA gern erreichen würde, nämlich ein Oligarchentum, das die Korruption so vorantreibt, dass sie vor allem den oberen Zehntausend nützt. Das Absurde ist, dass die Trump-Fans aus den unteren Schichten, die ihn womöglich ins Präsidentenamt bringen könnten, nie und nimmer auch nur ansatzweise davon profitieren werden. Helmut Ester, Neuenstadt Trump als Chance Während die linken Medien ständig versuchen, den weißen Bürgern und Männern eine Schuld…

UKRAINE PANZER IM GEMÜSE Ein zerstörter russischer Panzer verrottet in einem Gemüsebeet in der ukrainischen Ortschaft Welyka Dymerka, 40 Kilometer nordöstlich von Kiew. Und ein Mann inspiziert Blumen und Kohl, der alsbald geerntet werden kann. Die Natur holt sich das zurück, was ihr gehört. Auch das ist Alltag in der Ukraine, wo sich die Menschen mit dem Krieg arrangieren und auch dort pflanzen, wo Putins Armee ins Stocken kam. Mehr als 150 Tage dauert nunmehr die Invasion, und ein Ende ist nicht abzusehen. Der Kreml hat gerade erst wieder seinen Ton verschärft. Ultimatives Ziel sei es, die Regierung in Kiew zu stürzen. USA GESAMTKUNSTWERK Gesicht, Hände und der gesamte Körper dieser jungen Frau sind kunstvoll bemalt. Sie ist eine von 45 Freiwilligen, die sich auf dem Union Square in New York nackt auszogen und von…