Liebe Leserin, lieber Leser!
Wer wie ich in den Siebzigern aufgewachsen ist, bekam von Mutter, Großmutter und (so bei mir) Urgroßmutter immer wieder gesagt: Trink ein Glas Milch. Die Milch macht’s! Es gab ständig Milch: zum Frühstück und zum Abendbrot, in der Schule, als Süppchen mit Haferflocken (heute: Porridge), auf Cornflakes, Smacks und Müsli. Sie war in Plastikfolie verpackt, die man nie richtig zu fassen bekam und zu Hause aufschnitt, um die Milch im Krug aufzubewahren. Damals standen, so meine Erinnerung, überall schwarz-weiß gescheckte Holstein-Kühe herum. Hinterm Haus auf der Weide und entlang jeder Landstraße. Das mag damit zusammenhängen, dass ich an der Ostsee geboren bin. Milch war Grundnahrungsmittel, so wie Brot, Kartoffeln und Eier. Als ich zum ersten Mal hörte, dass Chinesen und Japaner so gut wie keine Milch trinken und auch nicht vertragen können, war…