Liebe Leserin, lieber Leser!
Meine Oma väterlicherseits hatte sieben Kinder. Drei ihrer Söhne lebten in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Im Hause Gretemeier war immer was los. 16 Enkelkinder halten auf Trab und die Familie zusammen – komme, was wolle. So war für „Muddern“, wie wir sie alle liebevoll nannten, die erste und naheliegende Lösung im Alter, dass der „Schwiegertochterdienst“ all das erledigte, was für sie zu umständlich wurde. Abwechselnd kauften meine Mama und meine Tanten im Dorf für sie ein und gingen ihr im Haushalt zur Hand. Dann wurde die Frau, die ihren Mann sehr früh verloren hatte und die sieben Kinder allein großziehen musste, älter und älter und immer bedürftiger. Sie kam nicht mehr allein hoch in ihre Dachgeschosswohnung oder aus der Wanne heraus. Kurzerhand zog mein Onkel Jochen, der als Einziger weder Frau noch…