Liebe Leserin, lieber Leser!
Als mein Bruder und ich klein waren, begann die Weihnachtszeit schon im November. Wenn der Abendhimmel sich regelmäßig in den schönsten Rot-, Orange- und Rosatönen verfärbte, sagte Opa immer: „Guckt mal, die Engel fangen an zu backen. Bald ist Heiligabend.“ Das war unser Stichwort. Wir drückten unsere Nasen zusammen mit den Nachbarskindern an die Schaufensterscheibe der „Spielzeuginsel“. Um ja die richtige Wahl für unsere Herzenswünsche zu treffen. Am Wochenende vor dem ersten Advent war es dann so weit: Wir bastelten Wunschzettel für den Weihnachtsmann. Wer noch nicht schreiben konnte, malte oder klebte Prospekt-Ausschnitte auf den Karton. Dabei hörten wir „Schnüpperle“ oder die „Weihnachtsbäckerei“von Rolf Zuckowski und sangen inbrünstig: „Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei“ . Eine schiere Ewigkeit standen die Wunschzettel dann gut sichtbar hinter dem Glas unserer…