Business Punk

Es ist wieder Krise – und wir fragen: Wer schreibt sie dieses Mal am besten auf? Nach dem Börsencrash 1987 war es Ex-Banker Michael Lewis, der mit „Liar’s Poker“ seine Karriere als Autor begann, die er 2010 dann mit „The Big Short“ zur nächsten Finanzkrise rund um Lehman Brothers krönte. In Deutschland kam man ein paar Jahre später mit dem generalisierenden „Bad Banks“ aus dem Knick. Und jetzt? Jetzt freuen wir uns schon auf die cliffhangernden Miniserien rund um Sam Bankman-Fried, den Ex-Chef der Ex-Kryptobörse FTX. Oder auf verwackelte Aufnahmen vom Paradeplatz in Zürich, wo man O-Töne von Frustrierten der Ex-Bank Credit Suisse einholt. Business Punk sollte einen Preis ins Leben rufen: den für die schnellste Sachbuch- oder Streaming-Reaktion auf große Pleiten. So würden wir ewigen Optimisten eines schaffen: dass…

Londoner Yuppies aus den Achtzigern werden sich verwundert die valiumverpennten Augen reiben: Was ist bloß aus ihrer kalten Turbocity geworden? Denn wenn es nach den Architekten von Zetteler geht, wird ihr Black & White Building im Londoner Stadtteil Shoreditch nicht weniger als das Office-Modell für die nächsten Jahre sein: Das gesamte Konstrukt ist aus speziellem Bauholz gefertigt, das für eine energiesparende Thermik im Gebäude sorgen soll. Zudem soll das Black & White Building schnell komplett auseinandergenommen und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden können. Im Einsatz dafür ist Cross-Laminated Timber (CLT), verleimte Holzplatten, die extrem stabil sind und laut Hersteller sogar weniger entzündlich als Stahl oder Beton. Oben auf dem Dach 80 Solarpaneele, weiter unten dann 94 Fahrradstellplätze. Bloß: Wo schließt man jetzt sein Bloomberg-Terminal an?…

Herr Brückner, Sie haben eine Agentur gegründet, die Unternehmen hilft, Social-Media-Reichweite aufzubauen. Ab wann ist der digitale Auftritt für ein Unternehmen unverzichtbar? Es kommt immer auf das Ziel des Unternehmens an. Viele haben grundsätzlich das Problem aufzufallen. Andere Unternehmen haben einen riesigen Schmerz, wenn es um Recruiting von Nachwuchskräften geht. Die Alternative wäre, auf Messen zu gehen und Stellenanzeigen zu schalten. Das kann wirksam sein, aber um einen Unterschied zu machen, führt kein Weg an Social Media vorbei, das ist der kürzeste Weg zur Zielgruppe. Haben Sie hierfür ein Beispiel? Insbesondere in einer Branche wie der Erziehung ist der Fachkräftemangel eklatant. Ein Kunde von uns ist ein Unternehmen, das knapp 20 Kitas in Deutschland betreibt. Unsere Content-Strategie unterstützt dabei, Reichweite aufzubauen, um daraus Bewerbungen zu generieren. Social Media ist kein…

1 Für seine Evolutionstheorie wurde Charles Darwin seinerzeit als „Ketzer und Affe“ verunglimpft. Sein Mut und seine gewonnenen Erkenntnisse haben mich darin bestärkt zu gründen. 2 Leroy Hood hat als Begründer einer prognostischen, personalisierten, präventiven, partizipativen Gesundheitsfürsorge für einen Paradigmenwechsel in meinem Medizinverständnis gesorgt. 3 Als Schwimmerin berührt mich die Geschichte von Michael Phelps: einem Ausnahmesportler, der dem Suizid nahe war und mit einem unglaublichen Comeback zum Olympioniken wurde. 4 Was mich an der „Queen of Pop“ Madonna fasziniert, ist, dass sie sich im Laufe ihrer über 40-jährigen Karriere immer wieder neu erfunden hat. Sie zeigt: Lass dich nicht vom Weg abbringen! 5 In maximal turbulenten Zeiten ist der Autor Rutger Bregman eine Stimme der Vernunft, ein Gegenpol zum übermäßigen Zynismus. Was ich mit ihm teile: den Glauben an das…

Mit 17 Jahren bin ich indirekt über meinen Bruder in die Veranstaltungsbranche gerutscht – und so zu meinem ersten Job gekommen. Er hatte sich in Gesprächen mit Freunden – die ich nebenbei zufällig belauschte – über die Events und Partys beschwert, auf die er ging. „Zu langweilig“, lautete das Fazit. Dieser Moment war für mich die Initialzündung zur Initiative. Ich hatte weder Ahnung, wie man eine ordentliche Veranstaltung organisiert, noch ein Netzwerk, das mir Tür und Tor öffnen würde. Aber das machte das Ganze reizvoll. Im Prinzip war es jugendlicher Aktionismus: Denn „Ab ins Abenteuer, raus aus der Komfortzone“ ist für mich bis heute ein Leitprinzip im Business. Also habe ich die ersten Franchise-Veranstaltungskonzepte entwickelt. Im Wesentlichen waren es Partyreihen in Bielefeld und Umgebung. Dafür musste ich als Teenager gestandene…

Eine Geschichte von Flucht und Zusammenhalt, von Mut in grausamen Zeiten. Mit „Transatlantic“ hat Anna Winger mit ihrer eigenen Produktionsfirma Airlift ihr erstes großes Projekt als Exklusivproduzentin für Netflix umgesetzt. Winger stammt aus den USA und lebt heute in Berlin. Wir treffen sie in ihrem Büro in Kreuzberg, einem lichtdurchfluteten Anbau im Hinterhof. Ihre früheren Projekte waren schon eher typische Innovationen des Streaming-Zeitalters. In „Unorthodox“ erzählte sie die Geschichte einer Frau aus einer jüdischorthodoxen Familie, die in Berlin in ein ganz anderes Leben eintaucht. Mit „Deutschland 83“ brachte sie den deutschen Ost-West-Konflikt der ganzen Welt nahe. Hierzulande lief die Serie eher mau, dafür machte sie im Ausland Furore. Vielleicht braucht es dafür eine wie Anna Winger: Eine, die Deutschland kennt – und die Welt. Die aus der Geschichte des 20.…